Month: November 2022

Kleine Füsse aber grosse Schritte vorwärts – 17.11. Weltfrühgeborenentag

Eines von zehn Babys wird weltweit zu früh geboren.

Weniger als 5 % von ihnen haben Zugang zu neonataler Intensivpflege, Surfactant, Beatmungshilfen oder Inkubatorpflege.

Heute, am 17. November, feiert das Haydom Hospital seine kleinen Überlebenden und ihre Eltern am Internationalen Welt-Frühgeborenen-Tag. Lila zu tragen bedeutet, Verantwortung und Solidarität gegenüber Frühgeborenen weltweit zu zeigen.

Haydoms Frühgeborenenstation war heute ganz in Lila geschmückt. Es gab eine Begrüßungszeremonie für die ankommenden Eltern und ihre ex-Frühgeborenen, gefolgt von Vorträgen. Sowohl die Babys als auch die Eltern erhielten von den Mitarbeitern des Haydom-Krankenhauses an ihrem besonderen Tag kleine Geschenke, Limonade und Kuchen.
Alle feiern heute das Leben.

Übrigens eine weltweit bekannte allseits angewandte einfache nichtelektrische Methode, um Frühgeborene warm zu halten, ist das Känguruh Bonden- Dabei liegt das Frühchen Haut auf Haut bäuchlings auf dem nackten Brustkorb des Elternteils nur von einem Tuch umhüllt. Dies beugt Infektionen vor, erhöht die Überlebensrate und stabilisiert die Körpertemperatur des Neugeborenen. Hierfür suchen wir dringen noch bequeme Liegestühle für die Mütter in Haydom.

Sie können dies ganz einfach mit Ihrer Spende hier unterstützen.

Des weiteren suchen wir noch finanzielle Mittel für den Kauf von:
1.) Klappbare bequeme Liegestühlen für die Mütter während des Känguruh Bondens (4 Stühle für je 50 Euro)
2.) Neue Warmilus, nicht elektrische Säuglingswärmer für Neugeborene (100 Euro pro Stück)
3.) Neue Bubble CPAPs (500 Euro für jedes Gerät)

Lasst uns heute Lila tragen und Farbe zeigen für Haydoms Frühgeborene und Frühchen weltweit.

Es ROLLT – Kids-Camp und Nachsorgewoche Oktober 2022

Nach einer kurzen Sommerpause war es wieder soweit und in Haydom wurde angerollt – unter dem Motto „Grenzenlos“ erschienen über 60 Kinder mit ihren Eltern zur Nachsorgewoche in Haydom.

Dafür wurden nicht nur sämtliche Barrieren sondern zum Teil auch hunderte von Kilometern überwunden ob per Bus, Motorrad, Rollstuhl oder mit dem Skateboard. Im Fokus dieser Woche stand das Thema Mobilität und Selbstbestimmtheit.

Gemeinsam mit dem Team vor Ort und Dr Theresa wurden die Kinder medizinisch versorgt und den Eltern notwendige Kenntnisse im Kontinenzmanagement vermittelt. Besonderer Wert lag hierbei darauf die älteren Kinder zum eigenständigen Kathetern anzuleiten, was eine wichtige Vorraussetzung für den Schulbesuch ist. Unsere kleinen Helden und Heldinnen meisterten dies unter Anleitung grandios.

Dann wurde es aktionreich denn es rollten nicht nur Basketbälle und Rollstühle sondern Skateboards, Kinder und auch Eltern über eigens gefertigte Rampen und schräge Ebenen. Unter Anleitung zweier professioneller Skater aus Arusha, die dort einen Skatepark betreiben, und untermalt von Musik aus grossen Lautsprechern begleitet von jeder Menge Lachen und guter Laune überwand man hier nicht nur Barrieren, sondern auch Ängste und jede Menge Voruteile.

Selbstbestimmte Mobilität und Bewegung ist extrem wichtig für die Entwicklung eines jeden Kindes. Dies bleibt den Kindern mit Spina Bifida häufig verwehrt, da viele häufig keinen Rollstuhl besitzen oder diesen im Alltag nicht richtig anwenden können. Das ein Rollstuhl aber alles andere als ein Hindernis darstellt und dass man damit genauso coole Tricks und mit Geschwindigkeit über Rampen skaten kann, wurde von den kids mehr als eindrücklich unter Beweis gestellt.

Neben den Skatertalenten fanden sich auch kleine Basketballhelden und Sportskanonen. Wieder einmal wurde deutlich das Sport vereint und hilft Grenzen zu überschreiten, die häufig im Kopf beginnen.

Gemeinsam mit dem lokalen Team und in Kooperation mit dem Team von Smallsteps_Skatepark soll hier in Kürze ein Skate- und Sportpark entstehen für integrativen Sport und integratives Skaten. Dafür suchen Haydom-Friends e.V. und seine Partner weitere tatkräftige Sponsoren und Unterstützer um diesen Traum umzusetzen. Ein klein bisschen ist er bereits wahrgeworden wenn man in die strahlenden Augen und lachenden Gesichter der Haydomer Kinder schaut.

Haus der Hoffnung – ein Update

Endlich ist es soweit – die Papiere sind unterschrieben und es ist offiziell.

Das Grundstück zum Bau des Zentrums für Haydoms Kinder mit Spina Bifida und Hydrocephalus und deren Eltern ist dem Haydomer Krankenhaus und somit unserem Spina Bifida Projekt überschrieben.

Gemeinsam mit dem Anwalt und der Administration des Krankenhauses, dem Besitzer und unserem Team besuchten wir das Grundstück, dass in nur 20 Laufminuten von der Klinik entfernt am Fusse des malerischen Mount Haydom liegt.

Auf fast 4000 Quadratmetern soll hier ganz bald eine Zufluchtsstätte für Familien und Kinder mit Spina Bifida und Hydrocephalus entstehen. Die Kinder und Familien sollen hier Nachsorge erhalten und auf ihre Rückkehr in ihre Dörfer vorbereitet werden. Das Haus soll gleichsam auch eine wichtige Begegnungsstätte für Eltern werden, die sich hier über die besonderen Bedürfnisse ihrer Kinder austauschen und sich gegenseitig Mut machen sollen.

Auf dem Grundstück sollen neben dem Haus auch ein kleiner Garten entstehen, in dem Gemüse für den Eigenbedarf und zum Verzehr angebaut werden soll. Überdies ist ein integrativer Spielplatz für die Kinder geplant.

Wir sind unfassbar aufgeregt und freuen uns riesig dass es nun voran geht und wir vielleicht schon im nächsten Jahr die Familien hier im neuen House of Hope willkommen heissen können. Unter einem wunderschönen und alten Baobab Baum wurde der Vertag unterzeichnet, es hätte keinen ehrwürdigeren Zeugen als diesen schattenspendenden Riesen geben können. Ein bunter gemeinsam gesetzter Grundstein soll den baldigen Bau des Hauses einleiten.