Das erste Mal auf Augenhöhe lächelt uns das Mädchen entgegen. Ihr Leben hat sie bisher nur aus der Bodenperspektive verbracht. Zu den sie umgebenden Menschen musste sie bisher immer weit aufschauen. Der Alltag spielte sich immer über ihrem Kopf ab. Von ihrer Mutter getragen, konnte sich das junge Mädchen niemals selbstbestimmt fortbewegen. Dabei trägt sie einen wunderschönen Namen, der sie treffender kaum beschreiben könnte.
Happyness, übersetzt die Glückliche, hat ihr strahlendes Lächeln obgleich all dieser Umstände nie verloren. Das Mädchen kam mit einem Rückenmarksdefekt, einer Spina Bifida, zur Welt. Ihre Beine konnte sie nie benutzen. Die nötige Krankengymnastik hat gefehlt, so dass sich bereits frühzeitig ihre Hüfte und auch ihre Beine sowie die Wirbelsäule versteiften.
Das Mädchen war so nie in der Lage allein zu sitzen oder die Hüfte zu beugen, die Beine sind in einer unnatürlichen Kreuzhaltung fixiert, können nicht gestreckt werden. Das Mächen kann nur flach auf dem Bauch liegen. Tagsüber wird die mittlerweile 12 jährige von ihrer Mutter in einem speziellen Tragetuch umbhergetragen.
Und die meiste Zeit des Tages liegt sie in einer Ecke auf dem Boden der häuslichen Hütte.
Chirurgische Hilfe kommt für die Kleine zu spät, da eine Operation in diesem fortgeschrittenen Stadium zu riskant für das Mädchen wäre.
Happyness hat nie eine Schule betreten, malt auf dem Bauch liegend aber wunderschöne Bilder von einer Welt, in der sie mit anderen Mädchen spielen, zur Schule gehen oder einen Beruf erlernen könnte. Schon mehrere Jahre kommt Happyness regelmässig mit ihrer Mutter zur Nachsorge nach Haydom. Hier kümmert sich das Team um ihre Wunden und auch ihre Blasenfunktion.
Lange Zeit waren uns die Hände gebunden und es fehlten Ideen wie man ihr den Alltag erleichtern und ihr Zugang zur Welt und zur Bildung verschaffen kann. Ein Rollstuhl schien eine perfekte Lösung, allerdings kann Happyness nicht sitzen oder in eine sitzende Position gebracht werden ohne starke Schmerzen zu erleiden.
In Zusammenarbeit mit CCBRT, einem lokalen tansanianischen Verein für Rehabilitation, steckten wir die Köpfe zusammen und entwarfen einen speziell für Happyness angefertigten Liegerollstuhl, auf dem sie bäuchlings liegend, die Räder bedienen kann. Haydom-Friends e.V. finanzierte die Herstellung und Anschaffung des Spezial-Rollstuhls aus lokal gefertigten Materialien. Die erste Probefahrt mit ihrem neuen Rollstuhl rührte uns alle, die wir bereits so lang händeringend nach einer Lösung für dieses Mädchen suchten, zu Tränen.
Happyness unternahm die ersten “selbstbestimmten Meter” in ihr neues Leben. Wiederu
m begleitet mit einem mutigen grossen Lächeln in ihrem Gesicht. Wir alle hoffen nun, dass ihr diese neue Freiheit auch die Möglichkeit des Schulbesuchs eröffnet.
Happyness Geschichte zeigt wie wichtig insbesondere Ihre Hilfe ist, ohne die wir dies niemals hätten realisieren können. Es zeigt, das uns Grenzen und Hindernisse immer weiter motivieren sollten nach Lösungen zu suchen anstatt uns resigniert mit dem scheinbar Unmöglichen abzufinden.
Happyness benötigt weitere finanzielle Unterstützung für Schulbedarf und jährliche Schulgebühren. Wenn Sie helfen oder etwas davon übernehmen möchten, dann können Sie das gern über das Spendenkonto des Vereins, Betreff: Happyness, tun.
Haben Sie herzlichen Dank.